Der Businessplan ist Ihre Chance.
Loszulegen und trotzdem ein Minimum an betriebswirtschaftlicher Sorgfalt walten zu lassen. Stolpern werden Sie ohnehin, das gehört dazu und ist eigentlich auch nicht weiter gefährlich. Selbst wenn man hinfällt, kann man ja wieder aufstehen.
„Minimale Sorgfalt“ bedeutet, die Richtung und die Kraft, die Sie für Ihre Idee wählen, vorher abzuschätzen. Eine ganzheitliche Perspektive einzunehmen. Abhängigkeiten aufzudecken. Ziele zu setzen. Grenzen vorherzusehen. Dieser Nutzen eines Businessplans richtet sich an die Ungestümen. Egal ob Marketingleute, Techniker, oder Verkäufer.
„Loszulegen“ bedeutet, die Umsetzung der Idee sofort zu beginnen. Nicht zu zaudern oder sich ablenken zu lassen. Eine Priorität geben. Einen Kristallisationspunkt für die Idee zu finden, der von einer Person ausgeht und schnell der Mittelpunkt eines Teams werden kann, das möglicherweise noch eine Weile in anderen Projekten gebunden ist und den richtigen Moment für den Absprung erreichen muss. Ein Plan ist erstmal ungefährlich.
Planung ersetzt Zufall durch Irrtum.
Planung heißt, Sie haben sich etwas gedacht und auf der Zeitachse in einzelne Schritte geteilt.
Es wird anders kommen als gedacht. Sie werden sich geirrt haben und neu planen. Aber nur, wenn ein alter Plan vorhanden ist, können Sie eine Abweichung feststellen und sich bewußt werden: So geht’s nicht. Ich muss es anders machen.
Muss ich dann den Businessplan jedes Mal anpassen?
Nein, die Zeit kann man sich sparen. Der erste Businessplan ist wichtig, das wurde früher beschrieben, wenn Sie Ihre Idee auf den Punkt bringen müssen oder Investoren gewinnen wollen. Danach ist die Erarbeitung eines Businessplans reiner Overhead. Das „neu planen“ geschieht in der täglichen Arbeit und schrittweise. Im Tagesgeschäft ab und zu mal die Strategie, Zielgruppen, Technik, etc. in Frage zu stellen, kann man wirklich nicht empfehlen.
Regelmässig sollte man sich mal ausklinken, alles überdenken, vielleicht die Strategie ändern, Grundsätzliches klären. Schon klar. Das hat aber nichts mit Businessplan zu tun. Deshalb muss das hier nicht vertieft werden.
Also brauche ich den Businessplan nach dem Start bzw. den Investorengesprächen nie wieder?
Ja, so ist es. Ein Businessplan ist pures Konzept. Für das Tagesgeschäft nicht nur überflüssig sondern sogar schädlich, weil ein Ressourcenfresser.
Einzige Ausnahme: Sie benötigen Geld. Dann ist der Businessplan plötzlich wieder nötig. Doch das wurde hier schon beschrieben.
Der Weg ist das Ziel.
Dieses ist der dritte Grund, warum ein Businessplan sinnvoll ist. Das Durchdenken der Idee, die Diskussion mit den anderen Gründern und der Zwang, sich bei jedem Detail auf eine Zahl festzulegen -denn etwas Anderes paßt nicht in eine Zelle im MS-Excel-Arbeitsblatt- ist heilsam. Man wird konkret. Und begründet jede einzelne Annahme.
In diesem Prozess wird Ihre Idee besser werden.
Deswegen halte ich viel vom Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg: Er gibt den Weg vor, bietet kundige Begleiter, Menschen zum Diskutieren, Struktur des Businessplans, sinnvolle Teilschritte, Takt und Rhythmus, usw. Er ist sinnvoller Weg zum sinnvollen Ziel.